Ernährung und Gesundheit

27.Oktober.2019

 

Wer schon Hunderfahrung hat, müsste es eigentlich wissen. Vielleicht hat man aber auch erst die traurige Erfahrung machen müssen, dass ein offenbar gesunder Hund plötzlich so schwer erkrankte, dass ihm nicht mehr zu helfen war und er eingeschläfert werden musste.

 

Ein  altes Wolfserbe unserer Hunde, die doch so gar nichts mehr mit ihren Vorfahren zu tun haben, ist daran schuld. Wenn man in einem Rudel lebt und seine soziale Stellung in diesem nicht gefährden will, darf man sich temporäre oder gar chronische Schwächen auf keinen Fall anmerken lassen. Unsere Haushunde - oder besser unsere vierbeinigen Familienmitglieder - sind ohnehin und in mancherlei Hinsicht großartige Schauspieler, wenn sie etwas erreichen wollen. Doch ausgerechnet gerade in diesem Punkt, bei Erkrankungen, da versagt ihr Instinkt - oder ihr "Verstand"? 

 

Natürlich würden wir unseren Freunden sofort und gerne helfen, aber sie wissen es nicht, halten es lieber mit ihren ihren grauen Ahnen - Schwächen, gesundheitliche Defizite bestmöglich tarnen, über-spielen, so lange bis überhaupt nichts mehr geht. - Und leider ist es dann viel zu oft zu spät!

 

Den untenstehenden Artikel fanden wir in der "Hundewelt" - Ausgabe November 2019 - und fanden ihn wichtig genug, um ihn hier weiter zu geben.

18. Mai 2018

 

Im DOGS-Magazin, Ausgabe Mai-Juni 2018, fanden wir einen hoch interessanten Artikel: Den "64-Wochen-Plan für Welpen". Wir finden ihn ebenso interessant wie für "Neu-Hundebesitzer" informativ und wichtig, weshalb wir ihn hier veröffentlichen - das Einverständnis von DOGS vorausgesetzt. Bei der Gelegenheit mit dem Hinweis, dass wir die DOGS für eine wirklich ernsthafte und informative "Hundezeitschrift" halten, sie abonniert haben und auf jede neue Ausgabe gespannt sind.

 

Diese wichtigen Ausführungen über gesundheitlich entscheidenden Wochen und Monate im Leben eines Hundes sind nahezu deckungsgleich mit unseren Ansichten und Erfahrungen. Einen gravier-enden Unterschied gibt es aber: Wir raten aus Überzeugung von der Tollwut-Impfung vor dem abge-schlossen Zahnwechsel ab! Dieser findet etwa vom 4. bis 6. Lebensmonat statt und ist, wie auch beim Menschen, für den jungen, noch nicht fertigen Organismus eine ziemliche Belastung, was eine Impfung auch immer wieder irgendwie ist. Das man in dieser Zeit mit dem jungen Hund weder auf Ausstellungen noch ins Ausland kann, lässt sich sicher mit der Rücksicht auf die Gesundheit eines jungen Familienmitgliedes gut verschmerzen.

 

Die folgenden Zeilen sind zwar technisch bedingt nicht ganz leicht zu lesen, wir empfehlen aber trotz-dem die aufmerksame Lektüre.

 

Durch anklicken lassen sich die jeweiligen Seiten leicht vergrößern!

 

 

Im Juni 2017

 

 

Empfehlenswerte Hundefutter-Hersteller

Wir haben uns in der Tierklinik Mühlhausen/Thr. beraten lassen, vom welchen Herstellern das bestmögliche – artgerecht, mit dem geringsten Getreideanteil, ohne Geschmacksverstärker und andere Zusatzstoffe –  Hundefutter zu beziehen ist. Die folgenden Namen wurden uns genannt und wir haben uns im Internet informiert. Die Inhalte der Websites aller Hersteller haben auf uns einen überzeugenden Eindruck gemacht und wir empfehlen allen Interessierten, sich dort zumindest einmal zu informieren. Allerdings kennen wir selbst bisher nur Produkte der Fa. Markus-Mühle.

1.    PERRO – A-5061 Salzburg-Elsbethen – www.perro.at –
E-mail: perro@perro.at = Trocken- und Nassfutter in unterschiedlichsten Zusammensetzungen ohne künstl. Konservierungs-, Farb-, Aromastoffe und chem. Zusätze – Flocken -  Snacks und Belohnungen – Kauartikel – Nahrungsergänzungen – u.v.m.

2.    CanisAlpha – Anja Willnauer – D-56068 Koblenz
www.canisalpha.de – E-mail: post@canisalpha.de  = Trockenfutter in unterschiedlichsten Zusammensetzungen (Rind; Huhn, Kaninchen, Fisch, div. Gemüse, Obst – biologisch und artgerecht ohne ohne synth. Vitamine und Zusatzstoffe) – DDC-Labor, Naturheilpraxis und weitere Dienstleistungen

3.    lupovet GmbH-veterinary diets –  D-79379 Müllheim/Schwarzwald
www.lupovet.de E-mail: info@lupovet.de = Nassfutter (Dosen und Frischebeutel) in div. Zusammensetzungen – div. Nahrungsergänzungsmittel – Snacks wie z.B. getrockneter Rinder- und Lammpansen – mit div. Kräuter- und Gemüsezusätzen –  alles biologisch, artgerecht und kaltgepresst – Pflegeprodukte       

4.    Markus-Mühle GmbH & Co. KG – D-56459 Langenhahn
www.markus-muehle.de – E-mail: info@markus-muehle.de = kaltgepresstes, naturnahes Alleinfutter, artgerecht und vollwertig mit Wild, Rind, Huhn, Fisch und sekundären Pflanzenstoffen, d.h. mit Gemüse-, Obst- und Kräuterzusätzen – kein Tiermehl

5.    Terra Canis GmbH – D-80801 München
www.terracanis.de – E-mail: info@terracanis.eu = Nassfutter in verschiedenen Futterlinien, mit diversen Fleischsorten, unterschiedlichen Dosengrößen und großer Vielfalt – Trockenfutter in zwei Futterlinien und den Sorten Huhn, Rind und Wild, wie das Dosenfutter ohne Geschmacksverstärker und Aromastoffe – Welpenfutter in Dosen (verschiedene Größen) und Fleischsorten wie Ente, Hirsch, Huhn, Lamm und Rind – Snacks aus verschiedenen Fleischsorten – „Kautschos“ aus Rinderkopfhaut, Rinderpansen, Entenmägen, usw. – Ergänzungsfutter aus verschiedenen Gemüse- u. Obstmischungen – jedes Futter frei von synthetischen Zusatz- und minderwertigen Füllstoffen

6.    Herrmann GmbH – D-85617 Assling
www.herrmanns-manufaktur.com – E-mail: info@herrmanns-manufaktur.com = Bio-Trockennahrung in 4 unterschiedlichen Fleischsorten in 500-gr- oder 5-kg-Beutel – Bio-Nassfutter in Dosen zu 400 und 800 gr Ente, Gans, Pute, Rind, Rentier, Pferd, Känguru, Fisch mit div. Obst, Gemüse aus ökologischem Anbau und der Region, sowie div. Ölen –   Bio-Ergänzungsnahrung als Reis-, Gemüse-, Hirse- und Kartoffelflocken, Hühnerkekse, Puten- und Pferdewürstchen, Schweineohren, getrocknete Rindernackensehnen und –pansen, usw.

 

7.   Bauernhof - Schlachterei Brinkhaus - Ramon Brinkhaus, Jordanstr. 6, 33449 Langenberg - Tel.: 05248-8390234 - Mobil: 0174-6247678 - info@barf-hundgesund.de - www.barf-hundgesund.de

Schlachterei - Bauernhof - Fleischwaren - Wurstwaren - Frischfleisch - Hausschlachtung - Lohnschlachtung - Rinder - Schafe - Lämmer - Hundefutter - Leckerlis - Muskelfleisch

Wir haben dort schon eingekauft, waren von der dort herrschenden Professionalität beeindruckt und unsere Hunde waren vom Angebot begeistert.

Interessant ist sicher auch ein Besuch der Websites der Firmen Lunderland-Tierfutter GmbH – 
www.lunderland.de  oder Futterfreund.de  - www.futterfreund.de – die ein Riesenangebot der unterschiedlichsten Hundefutter und an Zubehör haben.
 

 

 

Im Dezember 2017

 

Über Ernährung - die der Menschen ebenso wie der Hunde - wird in Presse und Fernsehen immer wieder berichtet, ungezählte Bücher sind inzwischen geschrieben worden und die Meinungen darüber so unterschiedlich wie die Erzeuger und Verbraucher. Wir wollen uns hier aus eigener Erfahrung zur Hundeernährung äußern.

 

Vor jetzt rund 62 Jahren begann mein erster intensiver Kontakt mit einem Hund. Es war eine schwarzgraue Schäferhündin aus der Nachbarschaft, um die ich mich regelmäßig kümmerte und mit der ich noch lange Jahre nach dem Auszug aus dem Elternhaus immer wieder Kontakt hatte.

 

Ich erinnere nicht, mit was der Hund damals gefüttert wurde, aber es waren ganz sicher die täglichen Reste des menschlichen Essens und die üblichen, nicht kommerziell verwertbaren Reste, die man vom örtlichen Metzger bekam. Ich erinnere mich auch nicht, dass der Hund überhaupt jemals beim Tierarzt war. Aber er war stets munter und gesund und starb ruhig und friedlich im Alter von 14 Jahren.

 

In 1965 holte ich mir aus einem Tierheim einen knapp zweieinhalb Jahre alten Rottweiler-Rüden. Knapp fünf Jahre lang fütterte ich ihn mit "Abfällen" vom Metzger - jeden Montag holte ich je einen 10-ltr.-Eimer ungereinigter Pansen und einen mit Innereien, Schweineohren und Knochen (für eine DM pro Eimer in die Bierkasse). Dazu bekam er selbstverständlich die, wenn auch recht seltenen, Reste unseres Essens. Er hatte eine ausgeprägte Schwäche für reife Erdbeeren und war bei deren Ernte meistens schneller als wir, gelegentlich fraß er auch mal herunter gefallene Äpfel, Birnen oder Zwetschgen. Die Endprodukte seines Verdauungsprozesses waren stets mehr oder weniger fest, ließen sich leicht beseitigen und hielten sich mengenmäßig in Grenzen. Der Hund strotzte nur so vor Kraft und Gesundheit, hatte stets ein makelloses, glänzenden Fell und sah außer zu den jährlichen Impfungen nie einen Tierarzt. Allerdings roch er immer wieder mal ziemlich streng, wenn er abends in der Wohnung war.

 

Der Metzger schlachtete irgendwann nicht mehr selbst und ich war gezwungen, den Hund mit Fertigfutter zu ernähren. Der Raiffeisen-Handel vertrieb damals Futter der Firma "Latz" - Trockenfleisch (Latz-Purina?) und ein Mischfutter aus Getreideflocken, ein wenig Trockenfleisch und irgendwelchen undefinierbaren Krümeln. Der Hund weigerte sich eine ganze Woche lang standhaft, davon überhaupt etwas anzurühren und sah mich beim "Servieren" immer nur vorwurfsvoll an. Schließlich begriff er die Unumkehrbarkeit und fügte sich in sein Schicksal. Aber richtig mit Begeisterung fraß er nur noch, wenn es mal einen großen Knochen mit viel Fleisch daran gab. Ich kann mich noch daran erinnern, dass von da ab der Kot meistens aus ziemlich großen, ziemlichen breiigen Haufen bestand und die Fellpflege aufwendiger wurde.

 

Jahre später erfuhr ich, die Firma Latz sei Konkurs gegangen - unter anderem auch weil sie angeblich ihr Hunde-Fertigfutter mit gehäckselten Autoreifen angereichert habe!

 

Alle anderen Hunde, die ich später hatte - mehrere Deutsche Doggen und zuletzt einen Dobermann - fütterte ich nur noch mit Trockenfutter und den üblichen Fleischknochen. Es war immer schwierig, ihnen Substanz anzufüttern, aber letztendlich sind sie alle gut bis sehr gut geraten. Sie waren durch-weg jedoch nicht mehr so natürlich und kraftstrotzend gesund, wie der Rottweiler, mussten auch hin und wieder mal außerplanmäßig zum Tierarzt. Wobei der Dobermann ein wenig dynamischer war, was aber wohl rassetypisch ist. Allen gleich waren allerdings die Endergebnisse ihrer Verdauungsprozesse - stets regelmäßige große breiige Haufen, bestenfalls weiche Würste. Das mag jetzt komisch wirken, ist aber meines Erachtens der Beweis, dass im industriellen Hundefutter reichlich nutzlose Füllstoffe verarbeitet werden.

 

Peter Bergmann

 

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Unsere Lagotti fütterten wir bis Anfang des Jahres 2014 ebenfalls regelmäßig und problemlos mit Fertigfutter, unter Zugabe gelegentlicher Gelenkknochen zur Zahnpflege, sowie morgens einen harten Hundekeks und abends ein Stück Trockenpansen. Sie waren und sind immer problemlose Futter-verwerter und fressen alles, was sie vor die Zähne kriegen - Essens-/Gemüsereste, aus dem Nest gefallene Jungvögel, Fallobst, vorzugsweise schon angegammelte, im Gärungsprozess befindliche Zwetschgen - leider aber auch Katzen-, Hunde-, Schafskot und Pferdeäpfel. Was wohl auf einen mög-lichen Mineralien oder Vitaminmangel schließen lässt. Nun darf man aber nicht vergessen, dass wir ständig drei oder vier Hunde haben, da spielt der Futterneid eine große Rolle. Lediglich Aletta machte da eine Ausnahme, sie war beim Fressen immer mäkelig und schaffte stets nur das Mindestgewicht, allerdings hat sie bisher auch noch nie Kot gefressen.

 

Bisher traten bei unseren Lagotti keine Probleme auf, die man zwingend auf das Industriefutter hätte zurück führen können.

 

Mit Ausnahme von Anima, die hatte über Jahre schon Gelenkprobleme, die sich in den letzten anderthalb Jahren stark verschlimmerten. Wir fütterten sie auf tierärztlichen Rat deshalb mit einem darauf abgestimmten, sehr teurem Spezialfutter der Firma Hill´s. - Mit den einzigen sichtbaren Ergebnissen, dass sie bis auf die Knochen abmagerte, ständig literweise Wasser soff und ent-sprechend viel pieselte. Natürlich setzten wir das Futter ab und sie bekam wieder das gleiche wie unsere anderen Hunde auch. Das verbesserte zwar nicht ihren Gesundheitszustand, aber sie sah nicht mehr so verhungert aus und auch die Pieselei normalisierte sich. - Nach weiteren eingeholten Informationen können wir die Fa. Hills keinesfalls empfehlen.

 

Lange Jahre verfütterten wir Trockenfutter des französischen Herstellers FLATAZOR, das es in unterschiedlichen Zusammensetzungen für mehrere Altersgruppen gibt - für Welpen, Junghunde, Ausgewachsene und Senioren. Wir denken, das gehört zu den seriösen, unbedenklichen Industrie-futtern, die man getrost nehmen kann. Aufgefallen ist uns allerdings, dass unsere immer wieder den eigenen Kot fraßen. Nach der Umstellung auf BARFEN hatten wir dieses Futter nur noch als eiserne Reserve.

 

Denn ab Januar 2014 stellten wir auf BARF (in der deutschen Bedeutung: Biologisches Artgerechtes Rohes Futter) um - also wir "barfen" jetzt! Die Wirkung war erstaunlich, bei vorher mit dem Industrie-futter in etwa vergleichbarer Menge nahmen alle Hunde rasant zu - die notorische Mäklerin Aletta in gut vier Wochen um zwei Kilo. Was uns nach dem vorher erfolgten Deckakt in der Schweiz vergeblich glauben machte, sie sei trächtig. Natürlich haben wir sofort reduziert, was der Begeisterung der Hunde aber bis heute noch keinen Abbruch tut - sie möchten immer gerne mehr.

 

Wir müssen aber hier darauf hinweisen, dass wir zu diesem - inzwischen sehr umfangreichen - Thema hier nur unsere Erfahrungen mit unseren Hunden und erste Anregungen weitergeben können. Wer seinen Hund so ernähren will, sollte sich auf jeden Fall vorab im Internet oder durch Fachliteratur informieren.

 

Zur Zeit füttern wir in folgender Zusammensetzung: Zwei Drittel Fleisch, ein Drittel Gemüse, dazu jeweils einen knappen Esslöffel Speiseöl, einen knappen Teelöffel Barfpulver und etwas getrocknete, zerriebene Hagebuttenschale. Hinzu kommen in unregelmäßigen Abständen rohe Hähnchenflügel und Kalbs- oder Rinderknochen mit möglichst reichlich Fleisch dran. Die Flügelchen sind ratzfatz verputzt, die Fleischknochen nehmen wir trotz gleicher Begeisterung nach einer Weile wieder weg. Es bremst diese Begeisterung der Hunde überhaupt nicht, wenn sie die Knochen nach ein, zwei oder gar drei Tagen, etwas unansehnlicher und leicht müffelnd, wieder bekommen. Von Fall zu Fall gibt es auch Eierschalen, die vorab ganz klein mörsern.

 

Fleisch bekommen wir von einem Beschicker des hiesigen Wochenmarktes, der Kombination eines Geflügelschlachters und einer klassischen Metzgerei. Nach telefonischer Bestellung bringt er uns das bereits gewolfte und gemischte Fleisch zum Markt mit, ebenso Innereien wie z.B. Lammpansen und Rinderherz,  Fleischknochen vom Rind oder Kalb oder auch Hähnchenflügel. Das Fleisch ist von sichtbar guter Qualität, aus dem Rindfleisch könnte man gelegentlich fast noch Gulasch machen. Gelegentlich sind sogar so edle Sachen darunter wie Bison, Zebu oder Mufflon. Wir sind wirklich froh, eine so gute Quelle zu haben.

 

Gemüse und Obst - füttern wir grundsätzlich roh, aber kleingeschnitten oder in der Küchenmaschine gehackt. Deshalb verzichten wir - mit Ausnahme von Chinakohl - auf sämtliche Kohlsorten, weil die starke Blähungen verursachen und dauerhaft gefüttert zu gesundheitlichen Schäden führen können - und lange gekocht bringt´s doch nichts mehr. Das Thema Gemüse ist so vielfältig, dass man sich auch hier im Internet oder durch Fachliteratur schlau machen sollte. Wir zählen hier auch nur das Gemüse und Obst auf, das wir selber verwenden.

 

Zuerst der schon erwähnte Chinakohl (relativ selten), dann Chicorée (aber nur wenig, weil bitter). Dann gibt es gelegentlich Fenchel, Sellerie in kleinen Mengen und vor allem die Blätter vom Kohlrabi. Löwenzahn wird von unseren Hunden gerne gefressen - so gern, dass sie sogar die Wurzeln ausgraben und wir immer wieder Löcher im Rasen haben. Ebenfalls verwendet werden Zucchini und natürlich auch alle Salatsorten und viele Möhren. Letzte bekommen die Hunde zwischendurch auch mal "pur" und man könnte meinen, man säße im Kaninchenstall, mit solcher Begeisterung werden sie gknabbert. Kartoffeln gibt es selten, dann aber gekocht. Grüne Stellen und Keime müssen sowieso weggeschnitten werden, denn das darin enthalten Solanin ist hochgiftig. - Man merkt, die Hunde bekommen im Prinzip das gleiche Gemüse wie wir selbst, also auf dem Wochen- oder im Supermarkt einfach etwas mehr einkaufen.

 

Dass unsere Hunde gerne Fallobst wie Äpfel, Birnen und Zwetschgen fressen, erwähnten wir bereits, wobei sie es geschickt verstehen, die Zwetschgenkerne wieder auszuspucken. Bananen bekommen sie hin und wieder klein geschnitten ins Futter, ebenso Äpfel und auch mal Birnen. Irgendwelche Südfrüchte wie Ananas oder Orangen gibt es für die Hunde nicht - man muss es ja nicht übertreiben. Erdbeeren gibt´s ebenfalls nicht, die müssen wir nämlich kaufen und essen sie lieber selbst. Dafür gehen sie an unsere Himbeer-, Johannisbeer- und Blaubeersträucher und pflücken sich die reifsten Früchte. Dass einer unserer Hunde Stachel- oder Jostabeeren frist, haben wir noch nie beobachtet.

 

Was ein Hund auf keinen Fall fressen soll sind Kakao und alle Schokoladen (hoch giftig bis tödlich, Tod durch Herz- oder Atemstillstand) und Mandeln. Die "normalen" süßen Mandeln sind zwar unge-fährlich, aber die hochgiftigen bis tödlichen Bittermandeln sind äußerlich kaum von den anderen zu unterscheiden. Zwar müsste der bittere Geschmack abschrecken, aber Hunde im allgemeinen und unsere Lagotti im Besonderen neigen dazu, erst zu schlucken und dann zu denken (schmecken). Das Risiko wäre uns einfach zu hoch. Auch Kirschen sollte man grundsätzlich vermeiden, deren Kerne werden mit Sicherheit immer geschluckt, sie enthalten aber Blausäure und sind tödlich.

 

Spinat macht bei Popeye zwar dicke Oberarme, aber als Hundefutter sollten ihm vorher die Stängel und Blattrippen entfernt werden. Denn die enthalten Nitrat, das im Hundeorganismus in gesundheits-schädliches Nitrit umgewandelt wird. Also lassen wir den grünen Papps gleich weg, auch wenn er "blubb" macht. Zwiebeln, Knoblauch und alle anderen Lauchgewächse sollte man ebenfalls nicht füttern. Sie sind zwar nur in größeren Mengen giftig, schädigen aber auf Dauer die Schleimhäute und Langzeitwirkungen sind noch nicht bekannt.

 

Die Nachtschattengewächse Tomaten, Paprika, Auberginen und Kartoffeln (!) enthalten das giftige Solanin, was durch Kochen oder Überreife zwar an Wirkung verliert, aber in größeren Mengen oder auf Dauer mindestens die Schleimhäute schädigt. Ähnliches, jedoch noch nicht endgültig erforschtes gilt für Avocados. Aber wir brauchen die nicht, warum sollten dann die Hunde? Weintrauben und Rosinen sind für Hunde ebenfalls hochgiftig und in größeren Mengen tödlich, (z.B. Lethargie, akutes Nierenversagen).

 

Zuletzt sollte man auf alle Hülsenfrüchte (z.B. Bohnen, Erbsen, Soja) komplett verzichten. Sie ent-halten das Gift Phasin und sind auf jeden Fall für Hunde schädlich. Das Gift wird zwar durch langes Kochen zerstört, trotzdem bleiben noch Fermenthemmer, die die Darmschleimhaut schädigen, die Verdauungskapazität verringern und die Darmflora schädigen. Also Totalverzicht!

 

Auch diese Aufzählung ist natürlich noch lange nicht vollständig!

 

Die Zusätze zum Barfen sind ein ebenso weites wie unübersichtliches Feld und die Empfehlungen und Diskussionen darüber geraten gelegentlich - wie auch beim Barfen selbst - ins Bereich des Lächer-lichen. Wildlebende, standorttreue Caniden ernähren sich letztendlich doch auch irgendwie einseitig. Unseres Wissens sind auch noch nie Wölfe oder Füchse dabei beobachtet worden, dass sie gezielt Thymian oder Basilikum gezupft und gefressen hätten, weil ihre Beutetiere das bisher verschmäht haben. Das ist letztendlich ebenso lächerlich, wie die heute gegebene Möglichkeit, Hunde vegetarisch zu ernähren. Zu diesem Thema objektive Informationen zu finden, ist noch schwieriger als zum Barfen selbst.

 

Wir geben pro Portion immer einen knappen Esslöffel Speiseöl dazu, damit das Futter vom Verdau-ungstrakt des Hundes besser aufgeschlossen werden kann. Wobei wir unterschiedlliche Öle in wech-selnder Reihenfolge verwenden - Raps-, Sonnenblumen-, Lein-, Oliven- und Lachsöl. Warnung: Nach dem Lachsöl riecht auch der gepflegteste Lagotto ein wenig nach Seehund. - Das Hagebutten-schalen-Pulver geben wir in kleinen Prisen zum Futter wegen des hohen Vitamin-C-Gehaltes. Wobei wir nicht wirklich sicher sind, ob das unbedingt erforderlich ist.

 

Das Barfpulver dient als Ergänzng für im Futter fehlende oder nicht ausreichend vorhandene Minera-lien wie Calcium, Phosphor, Natrium, Magnesium und Kalium - für Spurenelemente wie Eisen, Kupfer, Zink und Mangan - und für die Vitamine A,D,E und B-Vitamine. - Das gibt es von zig Herstellern und Händlern in unterschiedlichsten Aufmachungen und Verpackungsgrößen und zu teils abenteuerlichen Preisen im örtlichen Fachhandel und im Internet. Man sollte die jeweiligen Inhaltsstoffe jedenfalls vor-her genau prüfen. Wir geben es unseren Hunden, weil wir davon überzeugt sind, dass sie solche Ergänzungen zum Futter brauchen. Nun kann man wieder mit dem freilebenden Wolf kommen, der sich doch auch keine Mineralien auf die blutige Rehkeule streut. Aber der wilde Wolf lebt ja auch in keinem Fall so lange wie unsere Haushunde und schleppt häufig genug das eine oder andere Zipperlein mit sich herum.

 

Die Mengen, die unsere Hunde zum Sattwerden brauchen, bzw. um ein angemessenes Gewicht zu halten, erstaunen uns immer wieder. So reichen für Dulcinea und Aletta, die sich ständig an der oberen Gewichtsgrenze entlang hangeln, einmal am Tag 300 - 330 gr. Arubi, die ihren kommenden Nachwuchs miternähren muss, und Eboli, die noch werden soll, bekommen zweimal täglich 300 - 330 gr. Dazu kommen dann morgens je ein Hundekuchen, abends ein Stück Trockenpansen und als Belohnung zwischendurch gelegentlich ein Krumen ganz normales Trockenfutter.

 

Mit den Welpen verfahren wir bis zur Abgabe etwas anders. Wenn nötig, werden sie ab der dritten Woche mit Ziegenmilch zugefüttert und ab der vierten Woche bekommen sie Welpen-Trockenfutter (Flatazor-Puppy), zunächst mit Ziegenmilch und etwas lauwarmen Wasser leicht angeweicht. Im regelmäßigen Wechsel dazu gibt es Rinderhack und wenn die Milchzähne da sind, zum Austoben auch größere Fleischknochen.  - Wir weichen hier bewusst vom Barfen ab, weil die meisten künftigen Hundebesitzer aus den unterschiedlichsten Gründen lieber Fertig-/Trockenfutter verfüttern. Nach unserer Meinung ist ein Hund leichter von Fertigfutter auf Barfen umzustellen als umgekehrt. In dem jugendlichen Alter, wo ein Hund regelmäßig ausreichend ernährt werden muss, könnte es da zu Umstellungsschwierigkeiten und Mangelerscheinungen kommen.

 

Fazit: In der Zeit, als wir unsere Lagotti mit industriellem Trockenfutter ernährten, waren sie durchaus auch fit und gesund und brauchten, bis auf ganz seltene Ausnahmen, den Tierarzt nur zum jährlichen Impfen. Aber seit wir sie "barfen" hat eine sichtbare Veränderung statt gefunden - und das ist ganz sicher nicht nur Einbildung. Mit Ausnahme unserer Anima, die ja schon vorher sehr krank war, sind sie - bei mengenmäßig weniger Futter - viel vitaler geworden. Sie wirken einfach lebhafter, gesünder und das Fell ist in seiner Konsistenz deutlich besser, voller, auch irgendwie griffiger geworden. - Einen nicht zu unterschätzenden Nebeneffekt gibt es auch noch: Der Kot ist deutlich weniger und in aller Regel so kompakt und fest, dass man ihn fast mit spitzen Fingern entsorgen könnte,

 

Die Barferei macht zwar etwas mehr Arbeit als das Verfüttern von industriellem Dosen- oder Trocken-futter, aber wenn man z.B. im Voraus den Wochenbedarf zubereitet und portionsweise einfriert, hält sich auch das in erträglichen Grenzen. Und wenn man, wie bei uns, das Rohmaterial auch noch frisch und recht preiswert einkaufen kann, ist es am Ende sogar günstiger - und völlig zweifelsfrei gesünder - als das Industriefutter.  -  Aus unserer Erfahrung können wir jedem Hundebesitzer das BARFEN nur empfehlen!

 

Eine Anmerkung noch zum Schluss: Seit einem Jahr erwenden wir Fertig-Trockenfutter der Fa. Josera, das auch über Raiffeisen zu beziehen ist - und zwar die Sorte "Ente+kartoffel",  denn das ist absolut Getreidefrei und gibt es auf verschiedene Altersstufen abgestimmt. Weil es getreidefrei ist, kann man das auch zusammen mit dem Barf-Futter geben. Wir haben es probiert und es klappt ein-wandfrei! Eben weil es kein Getreide enthält, was die Verdauung gemeinsam nicht bewältigt. Wir haben so die Möglichkeit, bei einem Fleischengpass oder bei Reisen mit den Hunden, sofort problem-los auf das Trockenfutter umzustellen

 

Lilo und Peter Bergmann                                                                           

Das hier abgebildete Buch haben wir  mit ständig wechseln-den Gefühlen gelesen - von rat-loser Ungläubigkeit und fas-sungslosem Staunen über Ekel und Entsetzen bis hin zu heftig-em Zorn. Am nachhaltigsten ist der Zorn geblieben!

 

Wenn auch nur die Hälfte davon stimmt - und fatalerweise ist wohl alles korrekt geschildert und be-weisbar - handelt es sich bei ei-nem großen Teil der industriel-len Tierfutter-Produktion um europaweite illegale, mit krimi-neller Energie betriebene Machenschaften, Betrügereien und dadurch erzielte Milliarden-gewinne. Nicht nur zum Schaden von Nutz- und Haustieren, son-dern letztendlich auch der Ver-braucher allgemein. - Wodurch sich auch dringliche Fragen an die Gesetzgeber, Aufsichts- und Justizbehörden ergeben.

 

Da wird seit jahren mit dem letzten Dreck - ja auch Scheiße, im wahrsten Sinne des Wortes - Geld verdient. Da wird Tiermehl nicht nur an Pflanzenfresser sondern auch an unsere Hunde und Katzen verfüttert. Auch BSE-Rinder, gehäckselte Auto-reifen, Geflügelfedern und Klärschlamm werden ins Hunde-, Katzen- und Viehfutter gemischt. Damit es lang genug haltbar und auch - obwohl meist widernatürlich - gefressen wird, werden Konsevier-ungsstoffe, Geschmacksverstärker, diverse Säuren, Antioxidantien, Glutamate und zig weitere Chemi-kalien zugesetzt, die sich z.T. sogar in ihrer gegenseitigen Wirkung aufheben sollen.

 

Nur so nebenbei: Das Gleiche wird in kaum veränderter Form auch in der Fertignahrung für uns Menschen praktiziert! -

 

Europaweit werden mit tausenden von Vierzigtonnern aus gigantischen Schlachthöfen und riesigen Geflügel- und Schweinemästereien und Abdeckereien sämtliche Abfälle - auch die, die für Verbren-nungsanlagen bestimmt sind - in merkwürdige Industrieanlagen gefahren. Deren unansehnlichere Teil, den die Abfall-Transporter anfahren, liegt eher versteckt, wirkt meist leicht schmuddelig und riecht in der Regel auch recht streng. Auf den LKW, steht, wenn überhaupt, oft der Name RENDAC. Das ist eine, auf Abfalltransporte spezialisierte, holländische Firma. Aus dem vorderen, ansehn-licheren Teil der Industrieanlage wird dann der, wie auch immer veredelte Abfall abtransportiert. Auf diesen LKW steht dann SONAC, das ist auch eine holländische Firma. Beides gehört zu einem international agierenden riesigen Mischkonzern mit Namen VION, vermutlich auch holländisch.

 

Diese SONAC-Lastzüge bringen ihre jetzt schon wertvoller gewordene Ladung zu Industrieunter-nehmen, die hinten weniger schmuddelig sind, allerdings immer noch ein wenig riechen. In diesen Unternehmen wird aus dem ehemals unverwertbarem Abfall, durch Vermischung mit leider nicht mehr an Wiederkäuer verfütterbares Tiermehl und Beimischung von Geschmacksverstärkern, Glutamaten und jede Menge anderen Chemikalien, ein plötzlich hochwertiges und teures Hunde- und Katzenfutter, edel verpackt und mit ebenso überschwänglichen und gefühlsduselig wie verlogenen Werbetexten versehen. Die Vorderfronten dieser Firmen riechen nun gar nicht mehr streng, liegen dekorativ in Grünanlagen gebettet und haben einladende, helle Portale. Über denen stehen dann so leuchtende Namen wie "Nestlé-Purina" oder "Chappi" oder "Pedigree" oder "Whiskas" und "Sheba".

 

Letzten Endes steht der veredelter Abfall, in Goldfolie verpackt und mit niedlichen, kaufanreizenden Bilderchen versehen, in den Regalen der Supermärkte und Fachgeschäfte - durchaus auch zu Kilo-preisen von bis zu 80 Euro. Auf dass der, durch eine verlogene Werbung kirre gemachte Verbraucher nur das Beste für seinen geliebten Vierbeiner auswähle. - Ohne zu ahnen, dass er dabei vielleicht an seinen Hund oder seine Katze unter Unständen auch einen wiederverwerteten Artgenossen verfüttert. Den Beweis hat man, wenn der Hund danach auffällig schläfrig wird. Dann hat er nämlich Rückstände von den Mitteln erwischt, mit denen sein "Kollege" eingschläfert wurde. 

 

Zitat aus dem Buch: "Die Tierfutterherstellung ist eine elegante und vor allem eine einträgliche Lösung zur Verwertung der Abfälle." - Gemeint sind die Abfälle, die zwangsläufig bei der Herstellung von Fleischerzeugnissen für uns Menschen entstehen.

 

Wir wissen jedenfalls jetzt ganz sicher, wie wir unsere Hunde auch in Zukunft ernähren. Und wir sind uns auch ziemlich sicher, dass die aktuellen, vielfachen Hundekrankheiten, die in den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts noch völlig unbekannt waren, mindestens zum Teil den Chemie-cocktails im Industriefutter geschuldet sind. - Ziemlich sicher werde ich mir zukünftig auch z.B. den Kauf von Fertig-Pizza oder -Lasagne verkneifen.

 

Peter Bergmann

 

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