Die Pflege unserer Lagotti -

Fell, Ohren, Augen, Zähne, Pfoten und Krallen

 

 

Die Fellpflege:

 

Die Fellpflege ist nach unserer Erfahrung der einzige Punkt, wo die sonst so problemlosen Lagotti richtig Arbeit machen. Mindestens einmal pro Woche sollte der Hund richtig ausgekämmt werden - bei Geländeeinsatz auch entsprechend öfter. - Nicht nur bürsten, das reicht nicht! - Das ist ein Muss, wenn man nicht eines Tages vor einem undurchdringlichen Filz stehen will, der nur durch einen totalen Kahlschnitt beseitigt werden kann! - Es ist ja nicht so, dass die Lagotti nicht haaren. Die abgestorbenen Haare bleiben jedoch fast ausnahmslos in den Locken hängen und verbinden sich am Ende mit dem alltäglichen Schmutz zu einer reißfesten, undurchdringlichen Hülle.

 

Man fängt dabei an den Beinen mit den Pfoten an und arbeitet sich etappenweise von unten nach oben. Am Körper geht das gleichermaßen vom Rutenansatz bis zum Hals. Den Kopf nimmt man sich separat vor. Am besten stellt man den Hund dabei auf einen Tisch und macht im von Anfang rigoros klar, dass Widerstand völlig zwecklos ist, denn diese Prozedur gefällt ihm überhaupt nicht. Aber irgendwann merkt der sonst so sanfte Liebling, dass alles Sträuben nicht hilft und hält, wenn auch lustlos, still.

 

Als Werkzeug hierfür reicht erst einmal ein Kamm mit groben und feinen Metallzinken und eine einfache Drahtbürste. Die Vorgehensweise, kleine Kniffe und Tricks zeigen wir bei Gelegenheit gerne am lebenden Objekt.

 

Geschnitten werden müssen die Haare natürlich auch - und das etwa drei bis vier Mal im Jahr. Die ersten zwei bis drei Mal sollte man das von einem Hundefriseur - neudeutsch "Groomer" - machen lassen und dabei genau auf dessen Technik achten. Ein Problem gibt es dabei: Diese Haarkünstler beherrschen meist nur die Pudelfrisur, die man unbedingt vermeiden sollte. - Der Lagotto ist kein Pudel - und es steht ihm auch nicht!!! - Man sollte ein gutes Foto mitnehmen und darauf achten, dass der Kopf "rund" geschnitten wird. Im Bereich, in dem die Ohren anliegen, sollten die Haare allerdings deutlich kürzer geschnitten werden, um die Ohren etwas belüften zu können.

 

Ach ja, bei der Fellpflege sollte man die Gelegenheit zur Kontrolle der hinteren Ausgänge des Verdauungsapparates überprüfen. Durch regelmäßiges Zurückschneiden der dortigen Haare vermeidet man Verklebungen und mögliche Entzündungen. Bei Rüden sollte man auch den Schniedel auf Verunreinung  und Entzündung kontrollieren. Keine Bange - das finden sie meistens ganz nett! Ähnliches gilt natürlich auch für Hündinnen. Weißlich-gelblicher Ausfluss ist bei beiden Geschlechtern immer ein Hinweis auf eine schon stärkere Entzündung.

 

Und da wir schon dabei sind, achten wir darauf, ob der Hund sich Ungeziefer eingefangen hat. Flöhe liest sich jeder Hund mal auf, Zecken können in der warmen Jahreszeit zu einem Problem werden, ebenso wie diverse Milbenarten. Gegen alles und jedes gibt es wirksame Mittel und Medikamente, aber Vorsicht vor allem bei jüngeren Hunden. Ein junger Rüde aus unserer Zucht erlitt bei der Anwendung von Advantix schwerste allergische Reaktionen und wurde richtig krank. Man muss sich wirklich fachlich beraten lassen. - Wir selbst geben unseren Hunden gegen Zecken regelmäßig Zystustee ins Futter. Es hilft nicht hundertprozentig, aber sie sind in der Saison wesentlich schwächer von Zecken befallen als andere Hunde.

 

Wenn man bedenkt, dass ein Lagotto wenigstens drei Mal im Jahr geschnitten (nicht getrimmt!) werden muss, was derzeit ca. 50,00 € kostet und der Hund mind. 14 Jahre alt wird, ist es eine Überlegung wert, sich die notwendigen Gerätschaften nach und nach selbst anzuschaffen. Dazu gehört zuerst der bereits erwähnte, möglichst höhenverstellbare Tisch (mit einem sog. Galgen, an dem man den Hund fixieren kann), eine elektrische Schermaschine, eine gebogene und eine gerade Schere. Auch hier würden wir bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite stehen.

 

Bei der Gelegenheit würden wir auch auf den Unterschied zwischen einem akzeptablen "Alltags-Gebrauchsschnitt" und einem evtl. nötigen "Ausstellungs-Schnitt" hinweisen, mit dessen Hilfe der Hund zwecks positiver Bewertung einen möglichst rassetypischen Eindruck machen soll.

 

So sollte ein korrekt zurückgeschnittener Lagotto aussehen. - Die Bilder hat uns Ute Ruoff zur Verfügung gestellt.

 

Die Ohren:

 

Die Ohren sind eine kleine Problemzone - aber arbeiten wir uns von Außen nach Innen vor: Die Haare sollen nicht über das Ohr hinaus wachsen, also die überstehenden entlang des Ohrrandes abschneiden. Auf der Innenseite der Ohren sollte man die Haare so kurz wie möglich halten, da wo die Ohren am Kopf aufliegen, wie oben bereits erwähnt, eine "Luftschneise" in die Kopfhaare schneiden. Die Gehörgänge sollen regelmäßig auf Trockenheit und Sauberkeit überprüft, ggfs. vorsichtig gereinigt und die in den Gehörgang wachsenden Haare spätestens alle vier Wochen so weit wie möglich heraus gezupft werden. Unterlässt man beides, bilden sich schnell feste, tief reichende Pfropfen, deren Entfernung für den Hund zur Qual wird. Dunkle Hunde neigen übrigens in den Ohren zu stärkerem Haarwuchs als die weißen.

 

Allerdings gibt es auch neue Erkenntnisse, nach denen man bei der Entfernung dieser Haare nicht zu radikal vorgehen soll, weil diese Prozedur doch recht schmerzhaft ist und gelegentlich zu Entzündungen führen kann. Auch sind die Haare ein Schutz gegen eindringende Fremdkörper. Sauber müssen die Ohren aber so oder so sein.

 

Die Augen:

 

Mit den Augen haben die Lagotti normalerweise keine größeren Probleme, aber man sollte sie trotzdem regelmäßig auf Tränenfluss, Fremdkörper, Haare und Entzündungen kontrollieren. Durch das dichte, lockige Fell geraten immer mal wieder Haare auf die Hornhaut und führen zu Reizungen. Bei weißen Hunden empfiehl sich eine noch größere Sorgfalt. Denn Tränenfluss aus dem inneren Augenwinkel führt zu unschönen Verfärbungen des Fells. Auch sollte man die Haare um die Augen herum immer so weit kürzen, dass der Hund stets gut sehen kann.

 

Übrigens, unsere Hunden haben wunderschöne, lange Wimpern - auf die jede Frau neidisch werden könnte. Schauen Sie mal bei ihren Hunden nach.

 

Pfoten, Krallen und Zähne:

 

Den Krallen der Vierbeiner sollte man ebenfalls eine gewisse Aufmerksamkeit schenken. Stadthunde haben da geringere Probleme, weil sie sich viel auf Pflaster und Aphalt bewegen. Bei unseren Hunden, die auf dem Land leben und überwiegend auf Naturböden laufen, wachsen die Krallen unter Umständen schneller nach, als sie sich abnutzen. - Vorsicht beim Zurückschneiden! - Wenn man "ins Leben" schneidet, blutet das heftig und kann zu Entzündungen führen. Wenn man sich nicht selbst traut, kann das aber auch ein Tierarzt beim fälligen Impftermin erledigen, oder ein "Groomer".

 

Bei dieser Gelegenheit sind auch die Zehenballen und die Zwischenräume zwischen den Zehen zu kontrollieren. Spröde, rissige, leicht verletzte Ballen kann man mit Perubalsam oder Ballistol (Waffenöl) einreiben. - Das klingt komisch, aber es hilft - und Vorsicht, das gibt Flecken auf Teppichen und Textilien.

 

Die Haare, die zwischen den Zehen heraus wachsen, sollte man gelegentlich kürzen. Bei der Gelegenheit kann man da auch nach Grannen, Dornen und anderen Fremdkörpern  fühlen, die sich gerne einarbeiten, zu Entzündungen, gar zu Behinderungen führen können. Gleiches gilt natürlich auch für die Achseln (Vorderläufe) und Lendengegend (Hinterläufe).

 

Auch die Zähne sollte man sich regelmäßig anschauen, um Zahnstein oder Zahnfleischentzündungen frühzeitig zu erkennen, evtl. festsitzende Fremdkörper zu entfernen. Wir geben unseren Hunden immer wieder mal größere Rinderknochen, an denen sie sich länger abarbeiten können - vorzugsweise Rippen oder Gelenkstücke - keine Röhrenknochen. Das reicht zur Zahnpflege, selbst unsere alte Dame Anima hatte bis zuletzt blendend weiße Zähne und gesundes Zahnfleisch. Auch Dulcinea, die neun Jahre alt wird, hat ein blendendes Gebiss. Auch komplette Hähnchenflügel oder

-schenkel werden mit Genuss verspeist. Natürlich roh, denn gekocht oder gebraten werden sie spröde und splittern!

 

Bei der Gelegenheit ein Tipp für alles voraus Beschriebene: Am Anfang wird man den Welpen häufig auf dem Schoß zum Knuddeln haben und später ziemlich sicher auch den ausgewachsenen Hund. Wenn man da möglichst früh so ganz nebenbei mit all dieser Kämmerei, Sucherei, Fummelei und Zupferei anfängt, empfindet er das bald als ganz normal und lässt es sich friedlich gefallen!

 

 

Den obigen Flyer entdeckten wir per Zufall. Neugierig wie wir sind, haben wir das Mittel einige Zeit ausprobiert. Langfristig scheint es nicht besser zu wirken, als der bisher von uns verwendete Zystus-tee. Allerdings ist bei uns die Zeckenplage auch noch zu ertragen.

 

 

 

Ballistol ist nicht nur uns als Waffen-pflegemittel seit langem bekannt. Wir verwenden es bisher allerdings aus-schließlich für friedlichere Gerät-schaften, Aber auch zur Krallenpflege und zum Abdecken kleinerer ober-flächlicher Wunden für unsere Hunde, und haben bisher gute Erfahrungen damit gemacht.

 

Als Spray gegen Zecken und andere Quälgeister ist und das neu und wir haben es noch nicht benutzt, werden es aber sicher einmal ausprobieren.

 

 

Bei dieser Gelegenheit haben wir noch zwei Hinweise: Seit jahren sind wir zufriedene Kunden bei den Firmen "Stahlwaren Wolfers" und "Schecker" - nicht weil wir für Werbung bezahlt werden, sondern weil wir von deren Qualität und Kundenfreundlichkeit überzeugt sind.

 

"Wolfers"  liefert alle Technik, die man zur Fellpflege unserer Lagotti braucht - von einfachen Kämmen über die unterschiedlichsten Bürsten bis hin zu Akku- und Kabelschermaschinen - von den unter-schiedlichsten Fabrikaten und in vielen Preislagen. Geliefert wird stets pünktlich und korrekt. Ebenso erfolgt das Schärfen von Scheren und Schermaschinenköpfen. Bisher hatten wir noch nie Anlass zur Beschwerde.

Weil auf der Kopie nicht deutlich genug zu lesen, hier noch einmal die Kontaktdaten:

Stahlwaren Wolfers, Deusberger Str. 74, D-42697 Solingen - Tel.:+40 (0)212 221555 7 - Fax: +49 (0)212 221555 8 - E-Mail: info@stahlwaren-wolfers.de

 

"Schecker"  liefert wirklich alles, was Hunde und Hundebesitzer jemals im Leben gebrauchen können - oder manchmal auch nicht. Dazu gehört natürlich auch ein ähnlichse Sortiment wie bei Fa. Wolfers, darüber hinaus aber auch ein unglaublich umfangreiches Programm an Futtersorten incl. diverser Leckereien, Hundespielzeug, Leinen, Halsbändern und Geschirren, Hundeboxen, - betten, -decken, Pflegemitteln und und und . . . - Auch hier wird schnell und korrekt geliefert und auch hier hatten wir noch nie Grund zur Bescherde.

Druckversion | Sitemap
© Lieselotte Bergmann | Kontakt | Impressum